Irgendwann kommt auch ein Hundetrainer mal „auf den Hund“. Unser erster Familienhund war Hettje, eine Welsh-Terrier-Hündin, die durchaus einen Sinn dafür hatte, uns Menschen zu zeigen, dass ein bisschen Wahrheit an den Gerüchten über Terrier und deren „Dickschädel“ dran ist.;-) Schon mit Hettje wurde es nie langweilig. Ich lernte sehr viel von ihr – auch über die Arbeit mit Hunden im Schutzdienst, über den Einsatz von Stachelhalsbändern, Kettenwürgern & Co, über die Hobbies eines ausgebüchsten Terriers – wie zum Beispiel Menschen in einer Telephonzelle „einzusperren“,… 😉 – und vor allem – wie ich ganz sicher nicht wieder mit einem Hund umgehen wollte! Hätte ich damals schon gewusst, was ich heute weiß, wäre sicher auch der Umgang mit Hettje deutlich einfacher – für beide Seiten – gewesen. Aber auch diese Lernerfahrungen waren für meine Laufbahn sehr wichtig! Daher danke ich Dir für alles, was Du mir beigebracht hast, Hettje!!!
Hettje
Mit Luna hat dann die Sache mit der Hundeschule angefangen. Sie kam zu mir, weil sie mit 1 Jahr eingeschläfert werden sollte, da niemand mehr mit ihr zurecht kam. Luna hatte in ihrem 1. Lebensjahr nicht sehr viel kennengelernt – und auch das, was sie kennengelernt hatte, jagte ihr Angst und Schrecken ein, so dass sie hauptsächlich nach einem ganz großen Motto lebte: Angriff ist die beste Verteidigung! Und zwar sowohl gegen Menschen und andere Hunde, wie auch gegen Gartenzäune, Mülltonnen, Motorräder, Autos,… -eigentlich gegen alles, was einem im Alltag so begegnet. Ein nicht ganz ungewöhnliches Verhalten für Hunde mit so genannten „Deprivationsschäden“, wie ich heute weiß.
Niemand, der sie damals kennengelernt hat, hätte gedacht, dass sie jemals so große Fortschritte machen würde, dass sie von Aussenstehenden fast als „ganz normaler Goldie“ gesehen wurde! Leider mussten wir uns im April 2008 nach kurzer, aber schwerer Krankheit von ihr verabschieden! Luna, Du warst unser Sonnenschein, ich danke Dir für jede Sekunde, die ich mit Dir verbringen durfte und für all das, was Du mir beigebracht hast. Du wirst immer in den Herzen aller, die Dich näher gekannt haben, bei uns sein…
Meine „Queen Mum“ ist eine Mischlingsdame aus Dogge und Ridgeback. Wena kam mit 5 Jahren aus einem Tierheim zu mir und hatte auch schon so Einiges mitgemacht. Im Tierheim hatte sie mehrere Löcher im Körper, die ihr von ihrem „Mitbewohner“ gebissen worden waren. Sie saß schon ein gutes halbes Jahr dort und es hatte sich noch niemand für sie interessiert – also genau mein Hund… Was ich nicht wusste war, dass sie von ihrem Vorbesitzer jagdlich geführt worden war, was uns anfangs so einige Überraschungen eingebracht hat! Mit ihrer Schilddrüsen – Unterfunktion war sie auch oft nicht ansprechbar und nahezu perfekt darin, rufende Menschen zu ignorieren! 😉
Gemeinsam mit Luna hatte Wena sich anfangs gegen den Rest der Welt verschworen – man muß ja zusammenhalten – und ich war mit den beiden völlig überfordert. So hat auch Wena einen ganz großen Teil dazu beigetragen, dass meine Laufbahn als Hundetrainerin begann.
Wena mag auch heute noch lange nicht alle fremden Hunde, aber sie duldet sie mittlerweile größtenteils in einem recht geringen Abstand und manche findet sie sogar auf Anhieb klasse und ist dann auch durchaus zu einem fröhlichen Balg-Spiel bereit… Auch Dir, Wena danke ich für alles, was Du mir beigebracht hast und für jeden einzelnen unvergesslichen Moment, den ich mit Dir verbringen durfte!
Am 21.03.2010 ist auch Wena leider von uns gegangen. Du fehlst mir sehr – aber auch Du wirst in meinem Herzen immer bei mir sein!!!
Mein kleines Sorgenkind… Mady kam im Juni 2008 4jährig zu mir und ist eine Maremma-Mischlings-Dame, die in den Abbruzzen inkl. eines Welpen gefunden wurde. Sie verbrachte dann einige Zeit in einem dortigen Tierheim, bis sie dann nach Deutschland kam. Auch hier verbrachte sie noch 1,5 Jahre im Tierheim und brachte sicher in dieser Zeit so einige Spaziergänger zum Verzweifeln! 😉 Denn wenn Mady nicht will, will sie nicht! – leider möchte sie rassebedingt auch des öfteren keinen Besuch zu Hause haben und bitteschön selbst entscheiden, welcher Mensch sie anfassen darf und welcher nicht! – Leider ist sie daher auch mehrfach nach einer Vermittlung dann doch wieder ins Tierheim gekommen.
Spazieren gehen z.B. ist in ihren Augen in dieser Umgebung eigentlich viel zu gefährlich… Ich dachte, ich wäre im Umgang mit Hunden extrem geduldig und auch, dass ich als „wandelnde Radarschüssel“ durch die Gegend laufe und fast alles wahrnehme, an dem sich Hunde stören könnten– bis Mady kam! Sie hat mich eines Besseren belehrt und mir sehr deutlich gezeigt, dass man noch viiiiiiiiiiieeeeeeeeeellllllllll geduldiger sein kann – und Hunde noch ganz andere Dinge wahrnehmen (und Angst davor haben können), als wir Menschen so denken!!! Wenn sie einmal unterwegs ist, findet sie es dann aber doch recht lustig und bewegt sich besonders gern auf dem Rücken fort – am allerliebsten stinkt sie bis zum Himmel, weil sie sich in allem möglichen Unrat wälzt… 😉
Ich freue mich, dass auch Mady endlich einen Platz gefunden hat, in dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wird. Sie ist eine tolle Lehrmeisterin (vor allem im Thema Geduld) und bringt mich sehr häufig zum Lachen – denn sie strotzt nur so vor Ideenreichtum, was man den ganzen Tag so machen kann… 😉
Am 17.11.2020 mussten wir uns leider verabschieden - mit stolzen 16,5 Jahren . Mein Mädchen - auch Dir danke ich für jede einzelne Minute, die ich an Deiner Seite verbringen durfte. Du hast mir soooo viel beigebracht und so irrsinnig viel gelernt. Du wirst für immer in meinem Herzen weiterleben.
Der Lu!!! Fast immer gut gelaunt und zu jeder Schandtat bereit spazierte er im April 2009 in mein Leben, als er 6 Jahre alt war… Eine Kundin sprach mich an, ob ich nicht jemanden wüsste, sie hätte da einen Hund zu vermitteln… Nichts ahnend wollte ich ein Photo haben – und schon war es um mich geschehen… 😉
Naja, so ein „Mitläufer“ geht doch noch – so dachte ich… Etwas unterschätzt hatte ich seinen Jagdtrieb, seine Streßanfälligkeit und die Tatsache, dass er von klein auf schon in der Welpengruppe gelernt hatte, dass man andere Hunde ruhig mobben darf… Diese Dinge und seine Schilddrüsenunterfunktion kombiniert mit seiner früheren Ausbildung über Starkzwangmethoden machten uns beiden gerade anfangs die Zeit nicht immer leicht. Wirklich Vertrauen zu fassen fällt ihm oft noch schwer – es gibt doch einige Dinge, die ihn an seine frühere Ausbildung erinnern, bei denen er dann Angst bekommt.
Mittlerweile ist er ein absolut verlässlicher Trainingsassistent geworden und hilft bei der Resozialisierung von Hunden mit innerartlichem Aggressionsverhalten. Lugando lässt mich auch in vielen Dingen wieder deutlich kreativer werden und bringt mich auch im Anti-Jagd-Training wieder ein ganzes Stück weiter! Ich danke Dir dafür und freue mich, dass wir schon ein so tolles Team geworden sind! Gerade heute hast Du mir wieder gezeigt, wie gut Du es schon ganz alleine schaffst, ein Alternativverhalten zum Mobben zu zeigen! Ich bin sehr stolz auf Dich!
Leider ist Lugando am 05. Juni 2016 über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich danke Dir für alles, was Du mir beigebracht hast und für jede einzelne Minute, die ich mit Dir verbringen durfte! Du wirst immer in meinem Herzen bleiben.
Der „kleine“ Nepomuk, eine Deutsche Dogge, ist im Mai 2010 zu uns gezogen. Er hat die ersten 1,5 Jahre seines Lebens auf einem Bauernhof verbracht, wo er weitestgehend allein im Kuhstall gelebt und nichts anderes kennengelernt hat.
Eigentlich wollte ich ihn nur dort rausholen und weitervermitteln – aber auch Nepo hat sich so schnell in mein Herz geschlichen, dass ich ihn schon nach 2 Wochen nicht mehr hergeben konnte. Schon an seinem allerersten Tag hier haben wir gemeinsam ein paar Dinge gemeistert, die er sich allein nicht getraut hat, aber mit ein wenig Hilfe sehr gut geschafft hat. Und nachdem er nur ein einziges Mal meine Hilfe bekommen hatte, kam er in der nächsten Situation, die für ihn zu schwer war, sofort zu mir und hat mich förmlich um Hilfe gebeten – eine Situation, die mir Tränen in die Augen getrieben hat! Dass ein Hund nach so schlechten Erfahrungen so schnell wieder Vertrauen in einen Menschen setzt, ist für mich immer wieder absolut unglaublich!
Nepo ist ein unglaublich toller, mittlerweile auch schon recht selbstbewusster sanfter Riese, der sein Leben in vollen Zügen genießt, unglaubliche Töne von sich gibt, wenn er sich freut (ob er diese Geräusche wohl von den Kühen hat? 😉 ) und mir bisher vor allem auch wieder gezeigt hat, dass es sich IMMER lohnt, sich für einen Hund einzusetzen, dem es in der derzeitigen Situation nicht gut geht – denn jeder einzelne Hund hat auch nur dieses eine Leben!
Auch Nepo ist mittlerweile ein absolut verlässlicher Trainingsassistent geworden!
Ich danke Dir für das Vertrauen, dass Du mir so schnell geschenkt hast und freue mich auf hoffentlich viele schöne gemeinsame Jahre!
…und die Arbeit im Tierheim bringt die ein oder andere Überraschung mit sich… 😉
Jette kam im September 2015 mit 2,5 Jahren ins Tierheim in Wilhelmshaven. Sie hat große Probleme mit fremden Menschen. So habe ich dort als Trainerin bereits zwei Wochen gebraucht, um überhaupt an sie ranzukommen. Seitdem hat sie mich zu ihrem Fels in der Brandung erkoren – und zu dem Schoß, auf den es sich in Panik zu retten gilt. 😉
Als sie kam, war jeder fremde Mensch bereits ab einer Entfernung von etwa 30 m für sie so furchteinflößend, dass sie, sobald dieser näher kam, in Angriff übergangen ist, um sich zu verteidigen. Andere Hunde findet sie entweder toll und möchte spielen… -oder sie fressen. Leider entscheidet sie das oft erst bei direktem Kontakt – bei 60 kg Hund auch nicht immer ganz einfach zu handhaben…
Außerdem machten ihr allerlei Umweltreize derart zu schaffen, dass sie bei deren Anblick in regelrechte Panikattacken verfiel. Das waren größere Autos, Anhänger, Heuballen, …
Kurz: ihre Vermittlung gestaltete sich schwierig bis unmöglich. Und so ist sie dann in 2016 mein Weihnachtsgeschenk geworden. Leider mag sie derzeit meine anderen beiden Hunde nicht -aber wir werden dran arbeiten. Sobald die gröbsten Renovierungen in unserem neuen Zuhause fertig sind, wird Jette dann auch zu uns ziehen.
Ich freue mich auf eine erlebnis- und für uns beide lehrreiche gemeinsame Zeit mit Dir!
Am 06.11.2021 mussten wir uns leider in der Tierklinik voneinander verabschieden. Leider hattest Du mehrere schwere Erkrankungen, die in der Kombination nicht mehr zu behandeln waren. Jette, ich danke Dir für jede gemeinsame Minute, für Dein Vertrauen, den Mut, den Du entwickelt hast und jeden Quatsch, den Du so fabriziert hast. In meinem Herzen bleibst Du für immer
Tala kam im Juni 2016 als Sicherstellung aufgrund mehrerer Beißvorfälle ins Tierheim. Er wurde aufgrund der Vorfälle als gefährlich eingestuft und hat damit u.a. die Auflage, einen Wesenstest zu machen. Als er kam war sein Gesundheitszustand nicht gut – er konnte kaum laufen, hatte offene Stellen am Rücken und eine chronische Ohrenentzündung, die lange Zeit nicht behandelt wurde! Dass er kaum laufen konnte, erklärt sich mit seiner Geschichte: er wurde die letzten sechs Jahre ausschließlich in Haus und angrenzender Scheune gehalten und durchaus auch geschlagen. Es fehlte daher schlicht und ergreifend die Muskulatur!!!
Es fiel es ihm anfangs nicht leicht, wieder Vertrauen zu Menschen zu fassen. Nach einer Weile mit viel Geduld (und lauter Keksen) konnten wir aber im Tierheim einen Teil seines Vertrauens gewinnen. Auf den ersten Spaziergängen zeigte sich dann, dass er mit den ganzen Umweltreizen, die einem so auf einem Spaziergang begegnen, erstmal völlig überfordert war. Er hatte ja nun seit sechs Jahren kaum Umweltreize gesehen. So erschrak er sich vor jedem Grashalm, der etwas anders stand, vor Spiegelungen in Wasserpfützen und anfangs auch vor Radfahrern, Spaziergängern, anderen Hunden,… Sehr oft stand er auch einfach nur staunend mit großen Augen auf der Straße – gern auch mal auf dem Schoß sitzend, weil er sich dort sicherer fühlt…
Aufgrund seiner Erfahrungen ist Tala natürlich misstrauisch gegenüber fremden Menschen und lässt sich erstmal nicht anfassen. Auch wenn er mittlerweile zu Frauen recht schnell Vertrauen fasst – bei Männern ist es noch schwieriger – es reicht noch nicht, um den Wesenstest zu bestehen! Da er ohne diesen leider nicht vermittelt werden und nur in einem Tierheim oder einer Tierpension leben darf, habe ich mich entschieden, ihn mit Eröffnung der Hundepension bei mir aufzunehmen. So ist er im Mai 2017 bei uns eingezogen. Seitdem hat er noch eine Menge mehr Vertrauen zu mir gefasst – der Streß im Tierheim hat ihm einfach vorher keine weitere Entspannung ermöglicht.
Damit nicht genug – eine genauere Untersuchung beim Tierarzt hat nun ergeben, dass Tala eine Schilddrüsenunterfunktion hat. Außerdem haben die Röntgenbilder hochgradige Spondylosen im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule, sowie eine mittelgradige Hüftgelenksdysplasie ergeben. Er bekommt nun endlich Schmerzmittel und Schilddrüsenmedikamente, taut nochmal unglaublich auf und fasziniert jeden, der ihn kennenlernt mit seiner unbändigen Lebensfreude! Zusätzlich bekommt er noch Physiotherapie…
Tala – Schäferhunde gehören nun wirklich so überhaupt nicht in mein persönliches „Beuteschema“ , aber mit Deinem Charme und Deiner unbändigen Lebensfreude hast Du mich absolut um die Pfote gewickelt! Ich danke Dir, dass Du mir trotz Deiner vorherigen Erfahrungen so viel Vertrauen geschenkt hast und ich sehe zur Zeit, dass es täglich noch mehr wird! Ich freue mich auf viele spannende Abenteuer mit Dir und werde alles tun, damit Du endlich ein schönes und schmerzfreies Leben führen kannst!
Am 26.06.2020 konnte Dein Körper leider nicht mehr und wir mussten uns sehr überraschend voneinander verabschieden. Tala - Du warst ein großartiger Hund und hast noch so viel gelernt und so viel Vertrauen aufgebaut. Ich danke Dir für Deinen Mut und all Deine Geduld und werde Dich immer im Herzen behalten
Dino kam im April 2018 gemeinsam mit Elli zu mir und die beiden sollten eigentlich gemeinsam weiter vermittelt werden. Leider liessen sich aber zum Glück 😉 keine passenden Interessenten finden. Anfangs war er teils recht skeptisch, was sich aber mit ein wenig Vertrauensaufbau sehr schnell legte. So wurde Dino innerhalb ganz kurzer Zeit zu einem absoluten Traumhund, der mit ein wenig anfänglicher Unterstützung mit nahezu allen Hunden und Menschen absolut verträglich und einfach nur lieb ist! Ein kleiner Quatschkopf, der für jeden Schabernack zu haben ist, sich ständig neuen Blödsinn einfallen lässt und jede Menge Spaß und Freude bereitet.
Leider mussten wir uns bereits 5 Monate später aufgrund einer plötzlichen schweren Erkrankung wieder von Dino verabschieden. Es hat uns mal wieder das Herz gebrochen!
Dino, ich danke Dir, dass Du so schnell Vertrauen in mich gefasst hast, für Deine Souveränität, die unfassbar vielen lustigen Momente mit Dir, nie aufkommende Langeweile, Deine Geduld mit allen anderen Hunden, die Du hier kennen gelernt hast, Deine unglaubliche Gelassenheit, dass Du genau so warst, wie Du warst und für jede einzelne Minute, die ich mit Dir verbringen durfte! Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen derart souveränen Hund kennengelernt zu haben . Es tut mir irrsinnig leid, dass wir nicht mehr Zeit miteinander haben konnten! Du wirst in vielen Herzen für immer weiter leben!
Auch Elli kam im April 2018 gemeinsam mit Dino zu uns. Sie hatte eine schwere Verletzung am Bein, weshalb sie kaum laufen konnte, war sehr abgemagert, ein extremer Angsthund, hatte eine recht stark ausgeprägte Leinenaggression, bei der sie im Zweifel auch umadressiert hat, hat Ressourcen verteidigt und hatte insgesamt „recht wenig Gefühl im Maul“ , so dass sie beim Spielen doch sehr feste zukniff und die Löcher, die sie in Menschen machte, die eigentlich als Schnappen gedacht waren, doch mehr so in Richtung Beissen gingen… 😉
Anfangs ließ sie auch niemanden an ihr Bein, so dass die Behandlung der Wunde sich recht schwierig gestaltete. Vor Halskragen hatte sie Panik, so dass jeder einzelne Kragen erst in Ruhe positiv auftrainiert werden musste, um sie vom Lecken an der Wunde abzuhalten. Elli hat mich gelehrt, wie viele unterschiedliche Arten von Halskragen es gibt und dass es manchen Hunden selbst mit den unterschiedlichsten Kombinationen von Halskragen doch noch möglich ist, an Wunden zu gelangen. Nach 2 Monaten hatten wir so viel Vertrauen aufgebaut, dass es möglich war, mit einem Elli-Spezialverband zu starten. Normale Verbände hat sie sofort abgebissen. Also durften die Zehen nicht mit eingewickelt werden. Nach weiteren fast 4 Monaten mit Verband ist die Wunde nun endlich geschlossen und wir versuchen nun ganz langsam, den Verband ab zu lassen. Leider geht sie ohne Verband zur Zeit noch nach wie vor sofort an die Wunde und leckt sie wieder auf. Aber Aufgeben ist keine Option.
Ihre Ängste konnte Elli Stück für Stück abbauen. Nach wie vor reichen allerdings manchmal Kleinigkeiten, um die ein oder andere Angst wieder aufkommen zu lassen.
Durch ganz viel Liebe und Vertrauensaufbau, sowie viel Akzeptanz von gewissen Dingen meinerseits, wurde ich nun schon einige Wochen nicht mehr angefletscht oder gebissen und Elli traut sich in immer mehr Situationen, auch Hilfe anzunehmen und Nähe zuzulassen.
Die Leinenaggression hat sich bereits deutlich verbessert und wenn sie doch nochmal umadressiert, tut sie dies mittlerweile ohne mich zu verletzen! Elli hat in den letzten Monaten also riesige Fortschritte gemacht und wir haben noch jede Menge zu tun.
Elli, ich danke Dir für das Vertrauen, dass Du mir entgegenbringst, dafür, dass Du anfängst wieder zu drohen, wenn Dir etwas unangenehm wird, anstatt gleich zuzubeißen, dass Du den Mut aufbringst, Ängste zu überwinden und dafür, dass auch Du mir wieder eine ganze Menge beibringst. Ich freue mich auf ganz viele tolle Momente und Erfolgserlebnisse mit Dir! Und spätestens im nächsten Frühjahr genießen wir die Gänseblümchenwiese!
Im Mai mussten wir in die Tierklinik und bekamen leider ein erschütterndes Ergebnis. Du durftest nochmal mit nach Hause, aber am 26.05.2021 mussten auch wir uns leider voneinander verabschieden - zu schwer waren Deine Erkrankungen. Wir haben in so kurzer Zeit so viel miteinander erlebt, erarbeitet, gelernt. Kleine Schmusemaus - auch Du wirst für immer in meinem Herzen weiterleben und ich danke Dir für Dein Vertrauen, Deinen Mut und Deine Lehreinheiten.
Das erste Mal, dass ich bewusst einen Hund gesucht habe. Alle anderen kamen so in mein Leben gestolpert.
Auf der Seite einer Jagdhundhilfe fand ich eine Segugio Dame, wegen der ich Kontakt aufgenommen habe. Diese war aber gerade vermittelt.
Und da es im Leben keine Zufälle gibt, haben wir dann gemeinsam überlegt, welcher der vorhandenen Hunde zu Nepo und mir passen könnte. So kamen wir auf Dich. Du warst seit einem halben Jahr dort und hattest derart viel Angst vor Menschen, dass noch nicht im Entferntesten an eine Vermittlung zu denken war.
Gefressen hast Du nur draußen, wenn kein Mensch in Sicht war, warst immer auf der Flucht und doch irgendwie neugierig. Hast Dich immer wieder von weitem angeschlichen und Menschen beobachtet, sobald jemand geguckt hat, aber sofort versteckt - ein kleiner "Geisterhund" - man sah Dich immer im Augenwinkel und beim Umdrehen warst Du auch schon weg.
Angsthund? Aktuell nicht vermittelbar? Klingt nach meinem Hund! 🙂
Das entscheidende Kriterium war, was Nepo zu Dir sagt. Bei der ersten Begegnung hast Du alles getan, was er bei fremden Hunden nicht mag - und es hat ihn nicht gestört.
Somit war die Entscheidung gefallen - Du bist am 19.11.2021 bei uns eingezogen.
Dank dir durfte ich wieder jede Menge lernen - sowohl über den Umgang mit Jagdverhalten, als auch in Sachen Angsthund - denn in beidem hast du mich wieder weit über meine damaligen Grenzen hinaus gebracht.
Ich freue mich auf viele weitere Jahre mit dir und danke dir für alles, was ich von dir lernen darf und durfte.
Im Mai 2023 bist du bei uns eingezogen.
Eine Segugio Italiano Hündin aus der Toskana.
Als sehr unsichere Hündin kamst du von einem Verein, der sich im Nachhinein leider als sehr unseriös herausgestellt hat (denn du wurdest vorher weder medizinisch versorgt, obwohl du schon mehrere Monate in deren Obhut warst, noch wurde irgendeine deiner Erkrankungen vorab erwähnt - offensichtlich, wie so einiges davon war, hieß es hier nur, das sei ihnen gar nicht aufgefallen - aber man hätte ja unterschrieben, dass man den Hund "ohne Gewähr" übernimmt... )
Mit Schmerzgesicht, vereiterten Zähnen mit freiliegenden Zahnhälsen, keinem Fell an Bauch und Innenschenkeln und deutlicher Schonhaltung v.a. der Hinterbeine hast du die meiste Zeit des Tages geschlafen . kein Wunder, als wir die Schilddrüsenwerte dann gesehen haben. Sehen und hören konntest du auch schlecht und so begann für uns schon wenige Tage nach deiner Anreise eine wahre Odyssee bei Tierärzten.
Nach und nach haben wir uns deinen gesundheitlichen Themen gewidmet, was leider unserer Bindung erstmal nicht zuträglich war, da du ständig zum Tierarzt musstest und wir immer wieder Vertrauen neu aufbauen mussten.
Danke, dass du dabei so lieb und geduldig alles mitgemacht hast.
Mit jeder gesundheitlichen Besserung wurdest du im Laufe der Zeit wacher und energiegeladener, von trainierbar warst du aber lange Zeit weit entfernt.
Im Gegenteil - wenn es dir nicht gut ging, hast du dich ins Jagdverhalten gesteigert und warst oft gar nicht mehr ansprechbar.
Dein bezaubernder Dickschädel machte die Sache nicht einfacher, mein kleines Eselchen. 😉
Mittlerweile haben wir schon einige gesundheitliche Themen aufgearbeitet und seit wir die Schmerzen relativ gut im Griff haben, wirst du auch immer besser ansprechbar, zeigst deine jagdliche Leidenschaft in einem für Laufhunde normalen Rahmen und wirst auch langsam aufnahmefähig, so dass wir auch mal anfangen können, mit dir an deinen Themen zu arbeiten.
Du hast viele verrückte Ideen, bringst mich oft zum Lachen, stellst mit deiner jagdlichen Leidenschaft all meine bisherigen Hunde in den Schatten, dein Motto "wo ein Wille, da ein Weg" ist absolut beeindruckend und dein Engagement, dran zu bleiben, wenn mal etwas noch nicht so klappt, wie du dir das vorgestellt hast, ist faszinierend.
Duna - auch von dir lerne ich wieder eine Menge dazu und ich freu mich auf unsere hoffentlich lange und gesunde gemeinsame Zeit
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